Um ein Trinkwassersystem effektiv und zielgenau zu reinigen, müssen die Quellen einer potenziellen bakteriellen Verunreinigung bekannt sein.
Das Problem: Der oder die Auslöser, sind in vielen Fällen nicht auf Anhieb zu bestimmen. Hier braucht es häufig jahrelange Erfahrung, um auch alle "versteckten" Fehlerquellen aufzuspüren und anschließend desinfizieren zu können.
Kompetenz und Erfahrung ist auch bei der Wahl des richtigen Desinfektionsproduktes unerlässlich. Schließlich kann die falsche Wahl oder eine unangemessene Dosierung nicht nur zu einer Schädigung der Sanitär-Rohrsystems führen. Ebenso ist die Entsorgung und unsachgemäße Einleitung von Desinfektionsmitteln – in Bezug auf die Abwasserverordnung (AbwV) – ein Problem, das kostspielig geahndet wird. Schließlich werden Mensch und Natur über das Kanalnetz unkalkulierbaren gesundheitlichen und umweltschädlichen Gefahren ausgesetzt.
Vielmehr gilt es hier bedacht, professionell und vor allem situationsbezogen abzuwägen. Denn „viel hilft viel“ oder „das haben wir schon immer so gemacht“ kann nicht selten zu Resistenzen der Bakterienstämme führen. Nur wenn das gesetzte Zeitfenster in Verbindung mit dem Keimreduktionsfaktor und der Wirkstoffkonzentration im Einklang stehen, kann die Desinfektion Ihres Trinkwassersystems - nach den Maßstäben der DVGW W 556 sowie DVGW W 557 - erfolgreich sein.
Bei der Trinkwasser-Desinfektion unterscheiden wir drei verschiedene Verfahren. Die chemische, die physikalische und die thermische Desinfektion.
Welches Vefahren jeweils zum Einsatz kommt, ist von vielen Faktoren abhängig. Zu allererst natürlich von der ermittelten Keimbelastung der gezogenen Wasserproben. Auch die Art und Bauweise Ihres Sanitär-Rohrsystems, sein Alter und Zustand sind Faktoren, die bei der Wahl des Verfahrens relevant sind.